Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg

Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg im Breisgau soll im ehemaligen Stadtverkehrsamt am Rotteckring in Freiburg errichtet werden. In Planung ist eine Gedenkstätte, die voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2024 oder Anfang 2025 eröffnet werden soll.

Werdegang

Seit einigen Jahren fordern Initiativen aus Freiburg die Einrichtung einer Mahn- und Gedenkstätte zum Thema Nationalsozialismus, da deutlich wurde, dass es zu diesem Thema einige Lücken der Geschichte des Nationalsozialismus in der Stadt Freiburg gibt. Das konnte man an dem hohen Zulauf sehen, der die Sonderausstellung „Nationalsozialismus im Augustinermuseum in Freiburg“ erzielte. Diese Ausstellung fand vom 26. November 2016 bis 7. Oktober 2017 statt. Sie konnte über 80.000 Besucher zählen. Des Weiteren zeigten sich die geschichtlichen Defizite darin, dass überraschend alte Fundamente einer Synagoge gefunden wurden. Das geschah im Zuge von Umbaumaßnahmen auf dem Areal „Platz der Alten Synagoge“. Im Juni 2018 beschloss schließlich der Gemeinderat von Freiburg im Breisgau die Errichtung des NS-Dokumentationszentrums. Ende März 2022 gründete sich der Verein „NS Dokumentationszentrum Freiburg“. Der Förderverein mit seinen über 100 Mitgliedern hat das Ziel, demokratische und geschichtliche Bildung zu fördern.

In einem ehemaligen Gebäudekomplex vom Verkehrsamt am Rotteckring soll das Museum entstehen. Es soll den Besuchern Sonder- und Dauerausstellungen präsentieren und außerdem eine Anlauf- und Forschungsstelle beherbergen. Des Weiteren ist ein Gedenkraum für die Opfer des NS in Planung. Dort sollen an einem Kubus alle Namen derjenigen Menschen angebracht werden, die im Nationalsozialismus ermordet wurden oder wegen der Verfolgung gestorben sind. Diese Liste ist erweiterbar, wenn die Recherche weitere Ergebnisse bringt. Die Bevölkerung in Freiburg ist aufgerufen, beim Zusammentragen der Namen zu helfen.

Darüber hinaus soll ein Raum für Diskussionen und Unterricht, etwa für den Besuch von Schulklassen, eingerichtet werden. Die zu erwartende Ausstellungsfläche beträgt etwa 800 m². Die Dauerausstellung verteilt sich auf drei Stockwerke und wird die Zeit von der Weimarer Republik bis zur Gegenwart beleuchten. Die Ausstellung soll einen multiperspektivischen Zugang zur Geschichte ermöglichen, die über Schwarz-weiß-Dichotomien hinausgeht. Es soll auch den „Grautönen“ nachgegangen werden, etwa mit der Fragen wie: Wie kam es dazu, dass ein Mensch, der die NS-Ideologie unterstützt hat, später wieder in der Stadtverwaltung arbeiten konnte.

In Planung

In Zusammenarbeit mit dem SWR-Studio in Freiburg sollen Zeitzeugeninterviews durchgeführt werden. Zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung werden Workshops, Diskussionen und Vorträge abgehalten. Es wird Konzeptionsworkshops mit Schulen in Freiburg zum Thema „Erinnerungskultur 4.0“ geben. Und es ist eine Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Institutionen in Freiburg und Südbaden vorgesehen. Community: 0 Bewertungen
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