Besuch der Höhle Biserujka auf der kroatischen Insel Krk

Es ist beinahe wie in einem fesselnden Computerspiel: Auf Ihrem Weg durch die Höhle Biserujka, die sich 300 Meter südwestlich der kleinen Ortschaft Rudine auf der Insel Krk in Kroatien befindet, durchlaufen Sie mehrere Säle, begegnen dabei faszinierenden Tropfsteingebilden sowie seltenen Tierarten und können darüber hinaus nach einem Schmugglerschatz Ausschau halten, der einer Legende nach bis heute in der Grotte verborgen sein soll. Die Kombination aus Naturspektakel und Abenteuergeschichte macht den Reiz der Biserujka Špilja aus.

Gemäß der speläologischen Klassifikation ist Biserujka eine einfache Höhle mit einem Eingang und einem anschließenden leicht geneigten Kanal mit mehreren Räumen, die je nach Bereich ungefähr sechs bis 13 Meter unter der Erdoberfläche liegen. Die Temperaturen im Inneren betragen abhängig von der Jahreszeit zwischen 10 und 18 Grad Celsius, bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 95 Prozent. Tragen Sie also am besten auch bei einem Besuch im Sommer eine leichte Jacke. Das milde, feuchte Klima bietet fast 30 Tierarten einen angenehmen Lebensraum. Mit etwas Glück und einem guten Auge treffen Sie in der Höhle neben Fledermäusen und Käfern auch zwei echte Raritäten: Zum einen die gerade einmal fünf Millimeter lange Krebsart namens Alpioniscus christiani, die ausschließlich in der Biserujka Špilja vorkommt und „Höhlenassel von Krk“ genannt wird, und zum anderen den noch ein bisschen kleineren Pseudoskorpion Neobisium insulare.

Die Säle der Biserujka-Höhle

Der Eingang der Höhle Biserujka befindet sich relativ unscheinbar in einem kleinen Haus inmitten einer eindrucksvollen karstigen Landschaft. Von dort aus begeben Sie sich über Stufen ungefähr sechs Meter tief unter die Erdoberfläche. Sie sind nun im ersten Saal, dem sogenannten Balkon, angekommen. Ein als Schacht bezeichneter künstlicher Durchgang führt Sie in den Großen Saal, in dem Sie zahlreiche Tropfsteinformationen bewundern können. Die Höhle präsentiert das volle Spektrum von Stalagmiten (vom Boden hinaufwachsende Tropfsteine) über Stalaktiten (von der Decke hinunterwachsende Tropfsteine) bis hin zu Stalagnaten (zusammengewachsene Tropfsteine, sprich eine Mischung aus Stalagmiten und Stalaktiten). Vom Großen Saal aus erreichen Sie über den 14 Meter langen Nordkanal die Halle der Brücken. Diese markiert den tiefsten Punkt in der Höhle. Zu guter Letzt betreten Sie den Zypressenhalle, in dem Sie der Erdoberfläche wieder recht nahe sind und Stalagmiten betrachten können, die in ihrer Form Zypressen ähneln. Dieser Besonderheit verdankt der finale Höhlenraum seinen Namen.

Geschichtlicher Hintergrund

Erstmals entdeckt wurde die auch unter dem Namen Vitezić-Höhle bekannte Biserujka Špilja vor über 100 Jahren. Überlieferungen zufolge soll in der Grotte ein nie gefundener Schatz eines Schmugglers versteckt sein. Deshalb erhielt sie den Namen Biserujka, der übersetzt „unterirdische Perle“ bedeutet. Zum Schutz der Höhle wurde im Eingangsbereich eine Tür eingebaut. Um 1900 entdeckten Forscher dort die Überreste eines jahrtausendealten Höhlenbärenskeletts. Die Öffentlichkeit erhielt Anfang des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal Zugang zur Biserujka Špilja. Damals erleuchteten Fackeln das faszinierende Innenleben. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Bedingungen für die Besucher verbessert und einige Jahre später noch einmal optimiert. Seither gibt es in der Höhle Treppen, Überführungen und Geländer, sodass sie gut und sicher begehbar ist. Zudem sorgen die durchdachten Lichtinstallationen dafür, dass Sie die Highlights in den Sälen hervorragend erkennen und fotografieren können. Beachten Sie hierbei, dass Blitzlicht aus Gründen des Tier- und Naturschutzes verboten ist. Nach der rund 20-minütigen Besichtigung der Höhle Biserujka muss Ihr Ausflug noch nicht zu Ende sein: Gleich hinter dem Höhleneingang gelangen Sie über einen idyllischen und lehrreichen Wanderweg in Richtung der Slivanjska-Bucht. Auf dem Pfad sind Tafeln aufgestellt, die Wissenswertes über die Umgebung vermitteln. Unten am Meer erwarten Sie außerdem zwei Ruinen. Community: 0 Bewertungen

Wir sind an Ihren Erfahrungen interessiert.
Bewerten Sie diesen Ort.