Botanischer Garten Erlangen: Vielfalt auf kleinem Raum

Botanischer Garten Erlangen © unsplash.com
Botanischer Garten Erlangen © unsplash.com
Erlangen hat einen sehr schönen Botanischen Garten, der mit nur zwei Hektar Fläche zu den kleinsten seiner Art in Deutschland gehört, aber bis in feinste Details gärtnerisch sehr gelungen angelegt wurde. Anregungen liefert er besonders für den Naturschutz, weil er unter anderem bedrohte Lebensräume darstellt. Es ist ein historischer Garten, dessen Geschichte bis 1626 zurückreicht. Damals legte die neue Universität Nürnberg in Altdorf einen medizinisch-akademischen Garten an. Einige Pflanzen wurden dann in Erlangen aufgenommen, nachdem der „Hortus Medicus“ in Altdorf aufgelöst wurde.

Was ist im Botanischen Garten Erlangen zu sehen?

Der Garten zeigt Pflanzenarten, die zu verschiedenen Klima- und Vegetationszonen gehören. Das ist das grundlegende Konzept. Es sind Pflanzen aus Wüsten, aus gemäßigten Zonen und auch aus dem tropischen Regenwald zu sehen. Auch vertikal differenziert der Botanische Garten, denn in der freien Natur leben einige der Pflanzen am Meer, andere auf Berggipfeln. Einige von ihnen können wegen der speziellen Bedingungen, die sie benötigen, nur in Gewächshäusern gedeihen, andere sind im Freiland zu besichtigen, wobei die Jahreszeiten zu verschiedenen Blüten führen.

Auch die Neischl-Höhle als Baudenkmal ist zu besichtigen. Sie bildet eine Dolomit-Tropfsteinhöhle aus der Frankenalb nach. Der Höhlenraum ist 25 m lang und an einigen Stellen bis zu 5 m hoch. Er ist mit künstlichen Stalaktiten (hängenden Tropfsteinen) und Stalagmiten (stehenden Sinterbildungen) bestückt. Sie zeigen eine große Formenvielfalt und wirken täuschend echt. Die Höhe ist zweifellos ein faszinierender Höhepunkt beim Besuch des Botanischen Gartens in Erlangen. Sie ist ein Baudenkmal und in Hangbuchenwälder eingebunden, welche in der Frankenalb zur natürlichen Vegetation gehören.

Es gibt noch mehr einheimische Vegetation im Erlanger Botanischen Garten, so etwa Sandmagerrasen oder viele Arzneipflanzen, die in Erlangen traditionsgemäß eine große Rolle spielen. Einige der Anlagen folgen hochmodernen Prinzipien des biologischen und ökologischen Gartenbaus. Die Pflanzungen in den Gewächshäusern, die rund ein Zehntel der Ausstellungsfläche ausmachen, gehören vielfach zu den Tropen. Es sind tropische Nutzpflanzen, Mangroven, Epiphyten, sukkulente Gewächse aus Wüsten und Halbwüsten sowie Pflanzen aus Gebirgsregenwäldern. Das Canarenhaus zeigt eine Ausstellung mediterraner Gewächse und Pflanzen der Makaronesischen Inseln.

Entwicklung des Botanischen Gartens

Im Laufe von vier Jahrhunderten wandelte sich der Botanische Garten. In seiner Frühzeit wurden in der ersten Gestaltungsphase regelmäßige geometrische Beete angelegt. Sie enthielten ein- und mehrjährige Nutzpflanzen. In einer zweiten Phase ordneten Botaniker große Teile des Bestandes nach pflanzensystematischen Gesichtspunkten. Die Gärtner legten für die bessere Aufteilung verschlungene Wege an. Die neuzeitliche Ordnung sieht diese Schwerpunkte vor:

  • einheimische Pflanzen
  • Nutzpflanzen
  • Ordnung nach der Pflanzengeografien (Gewächse aus aller Welt)
  • Ordnung nach der botanischen Systematik
  • ökologische und biologische Anlagen

Das Botanische Institutsgebäude entstand 1892 inmitten des Gartens. Es wurde mehrmals umgebaut. Seit 1993 nutzt es das Erlanger Virologische Institut. Die Gewächshäuser ließen die Betreiber 1964 errichten.

Gibt es eine ideale Saison für den Besuch?

Die Pflanzen im Freiland zeigen die größte Blütenpracht zwischen dem Frühjahr und dem Herbst. Doch der Botanische Garten in Erlangen ist ganzjährig ein Erlebnis wegen seiner Vielfalt und den Ausstellungen in den Gewächshäusern. Öffentliche sowie kostenfreie Führungen finden ganzjährig an den Wochenenden statt. Private Führungen zu ausgesuchten Themen finden nach vorheriger Buchung statt. Dauerhafte Beschilderungen und wechselnde Ausstellungen vermitteln Wissen zu jeder einzelnen Pflanze. Von einigen Exoten haben Schülerinnen und Schüler vielleicht noch nie etwas gehört. Sie gedeihen hier zum Beispiel Pfalnzen der arktischen Tundra oder aus tropischen Sumpfgebieten. Auch die Hochgebirgspflanzen aus mediterranen Gebirgen im Canarenhaus sind höchst interessant. Im Freiland stößt regelmäßig der Gewürzgarten auf große Begeisterung, in dem auch sehr alte Kulturpflanzen wachsen. Die biologisch-ökologische Anlage zeigt unter anderem, wie sich die Gestalt von Pflanzen nach ihrer Umwelt richtet. Das Pflanzensystem ordnet ausgewählte Pflanzenarten nach ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander. Ein Bereich ist unseren einheimischen Vegetationstypen gewidmet, zu denen neben dem Sandmagerrasen bekanntlich Laubwälder, aber auch Steppen, Sumpfpflanzen und das Alpinum gehören. Es ist ein Botanischer Garten zum Staunen und Entdecken! Community: 0 Bewertungen
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