Der Weg zum Bier – eine Führung in der Landskron-Brauerei Görlitz
Die Stadt Görlitz hat in Sachen Bier etwas ganz Besonderes zu bieten. In der östlichsten Brauerei Deutschlands wird kein herkömmliches Industriebier gebraut. In Görlitz braut man noch handwerklich und deshalb nennt man sich auch Brau-Manufaktur.Das Brauverfahren
Aber was ist so besonders am Landskron-Bier? Es wird in einem offenen Brauverfahren hergestellt, welches nur noch ganz wenige Brauereien in Deutschland betreiben. Die meisten Brauereien nutzen zum Bier brauen große Behälter, die einem Silo ähnlich sehen, so dass das Bier nicht von Hand, sondern in einem geschlossenen System gebraut wird. In Görlitz hat man für diesen Prozess Pools. Dieses Verfahren ist natürlich aufwändiger, aber es hat auch Vorteile. So werden von Hand Nebenprodukte des Brauprozesses, welche sich oben auf dem Bier bilden, entfernt. Das verhindert, dass diese sogenannten Fuselstoffe mit ins Bier geraten. Aus diesem Grund ist das Landskron-Bier auch für viele Menschen verträglicher.Große Biervielfalt
Und noch einen weiteren Vorteil hat dieses offene Brauverfahren. Es kann in der Brauerei mehr Sortenvielfalt geben. Da man hier nicht auf wenige große Silos in der Kapazität beschränkt ist, sondern über mehrere Pools verfügt, kann man auch mal eine neue Sorte ausprobieren und mehrere verschiedene Biere gleichzeitig ansetzen.Die Landskron Brau-Manufaktur hat regelmäßig um die zehn Sorten Biere und Brauspezialitäten im Angebot. Als Bier dürfen Getränke bezeichnet werden, die nach dem deutschen Reinheitsgebot hergestellt werden. Zum Brauen dürfen demnach nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden. Dieses Reinheitsgebot existiert seit dem 23. April 1516 und stammt aus dem bayerischen Ingolstadt. Der 23. April ist übrigens auch jedes Jahr der Tag des Bieres. Alle Getränke, welche diesem Reinheitsgebot nicht entsprechen, dürfen nicht Bier heißen. Diese nennt man dann Biermischgetränke oder in Görlitz eben Brauspezialitäten.
Brauereiführungen
Schon allein das offene Brauverfahren lohnt einen Besuch in der Landskron Brauerei. Denn so alt hergebrachtes Handwerk gibt es nur äußerst selten zu sehen. Bei Landskron werden verschiedene Arten der Brauereiführung angeboten. Bei allen Führungen besichtigt man den Herstellungsprozess des Bieres vom Ansetzen bis zur Flaschenabfüllung. Die Gebäude der Brauerei sind historisch. Es ist ein einmaliges Erlebnis, in dem großen roten Backsteingebäude die Kunst des Bier-Brauens erleben zu dürfen. Und auch unter die Erde führt der Rundgang. Denn die Lagerung erfolgt im Keller, welcher damals beim Bau der Brauerei in eine natürliche Erdsenke gebaut wurde.Die Führungen unterscheiden sich letztlich durch das Rahmenprogramm, also ob noch ein Imbiss oder Buffet im Anschluss dabei ist. Das Grundprogramm der Rundgänge mit Erläuterungen dauert etwa eine Stunde und es ist stets eine Verkostung und ein Souvenir dabei. Fragen zum Brauprozess werden direkt bei der Führung beantwortet und anschaulich vor Ort erklärt. Und für Menschen, die noch nicht alt genug zum Biergenuss sind oder keinen Alkohol konsumieren wollen, stellt die Landskron-Brauerei auch eine traditionelle rote Fassbrause her.
Bier ist mehr als nur ein beliebtes Getränk. Bier ist Handwerk! Und wenn Sie sich jetzt fragen, was Fuselstoffe sind, wie das offene Brauverfahren funktioniert, wie die unterschiedlichen Alkoholgehälter ins Bier kommen, warum es trübes und klares Bier gibt und weshalb in Görlitz immer noch in privater Hand gebraut werden kann, dann sollten Sie sich auf den Weg zu einer Brauereiführung in die Landskron-Brauerei nach Görlitz begeben. Es ist ein spannendes Erlebnis, welches anschaulich viel Wissen zum Thema Bier und Brauhandwerk vermittelt.
Angaben des Inhabers:
Adresse:
Landskron BRAU-MANUFAKTUR GÖRLITZ Dr. Lohbeck GmbH & Co. KGEin Unternehmen der Dr. Lohbeck Gruppe
An der Landskronbrauerei 116
02826 Görlitz
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Öffnungszeiten:
BESUCHERZENTRUM TÄGLICH GEÖFFNET10:00–18:00 Uhr inkl. Sonn- und Feiertag
Preise:
www.landskron.de/besuchBewerten Sie diesen Ort.