Bauhaus-Museum Weimar

Der Bauhausstil steht für durchdachte Funktionalität und eine konsequent reduzierte Formgebung. Im Jahr 1919 hatte der Architekt Walter Gropius die Bewegung ins Leben gerufen, die Kunst und Handwerk vereinte und zeitlose Design-Klassiker hervorbrachte, die bis heute beliebt sind. Besucher des Bauhaus-Museums in Weimar werden schnell und mühelos in die faszinierende Welt der klaren Verhältnisse entführt. Gezeigt werden die besonderen Schätze aus der Anfangsphase des Bauhausstils.

Reduzierte Formgestaltung und durchdachte Funktionalität

Zunächst wurde das Museum 1995 in einem provisorischen Gebäude untergebracht. Doch im Jahr 2019 konnte das Bauhaus-Museum Weimar in einem Neubau eröffnet werden. Der hochmoderne Bau war pünktlich zum 100. Jubiläum des Bauhauses fertig. Zu den viel beachteten Exponaten gehört die weltweit älteste Bauhaus-Sammlung. Diese Sammlung war noch vom Gründer Walter Gropius in persona angelegt worden, der gemeinsam mit Frank Lloyd Wright, Le Corbusier und Ludwig Mies van der Rohe zu den Pionieren der modernistischen Architektur zählt.

Der moderne Bau beheimatet eines der meistbesuchten Museen Weimars. Zu den Gründen der anhaltenden Beliebtheit zählt schon die simple und quadratische Architektur des Gebäudes – auf den ersten Blick mag sie ein bisschen an IKEA erinnern.

Die Funktion folgt der Form

Das Gebäude hat die Form eines Kubus und reiht sich gut in das Quartier der Moderne zwischen dem Bahnhofsviertel und der Innenstadt Weimars ein. Dabei kommt es ohne Fenster aus – dennoch steht die Funktionalität im Fokus. Denn ein Museumsgebäude stellt ganz besondere Ansprüche an seine Gestaltung.

Der graue Betonwürfel gewinnt an Leichtigkeit, wenn in der Dunkelheit helle LED-Streifen an den Außenwänden strahlen und wenn man durch das große, gläserne Portal in den großzügigen, hellen Eingangsbereich kommt. Im Foyer lenken einerseits nach oben übergreifende Geschosse und andererseits ein moderner Empfangsbereich die Aufmerksamkeit auf sich. Im Empfangsbereich können Besucher mithilfe großer Monitore schnell Orientierung gewinnen. Ein schöner großer Lichtausschnitt sorgt am Ende für einen Blick in die grüne Natur.

„Wie wollen wir zusammenleben?“

Der Beantwortung dieser Frage von Walter Gropius sind die thematischen Ausstellungen auf drei Etagen und knapp 1.900 m² verpflichtet. Zu den besonderen Exponaten gehören beispielsweise Mies van der Rohes berühmter Barcelona Chair, Peter Kehlers Bauhaus-Wiege und die Wagenfeld-Lampe bis hin zu genialen Kandinsky-Gemälden.

So wird eindrucksvoll multi-medial und zugleich spielerisch-abstrakt stets der Bezug zur heutigen Realität hergestellt. „Bühne“ und „Neuer Alltag“ oder „Was bleibt?“ sind Beispiele für die verschiedenen Expositionen, durch die Besucher peu à peu mit einem Handy-Guide geführt werden. Im Obergeschoss wird den drei Bauhaus-Direktoren Meyer, Gropius und Mies ein angemessenes Forum gewährt.

Eine andere Welt

Mal abstrakt und kühl, mal emotional und nahbar: Den Besucherinnen und Besuchern des Museums eröffnet sich so die besondere facettenreiche Bauhauswelt. Am Ende schweben sie über die beeindruckende „Himmelsleiter“ zurück an den Ausgangspunkt und lassen die vielfältigen Eindrücke und Aufforderungen zu vielfältiger Interaktion noch einmal Revue passieren. Nun verstehen sie die besondere Bedeutung der Bauhaus-Visionäre für die Fortentwicklung von Design und Kunst. Eine internationale Erfolgsgeschichte, die im Weimarer Bauhaus-Museum vielfältig präsentiert wird. Community: 0 Bewertungen
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