Marienbasilika Krakau
Polen ist zu allen Jahreszeiten eine Visite wert. Vor allem wegen der Vielzahl an kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten. Wer sich also als Lehrer für einen Besuch des Landes zwischen Baltikum und dem Riesengebirge entscheidet, der darf sich mit den Teilnehmern einer Studienreise oder Klassenfahrt auf eine Fülle bedeutender Zeugnisse der Geschichte freuen. Krakau ist so etwas wie die "heimliche Hauptstadt" Polens. Mit 20 Hochschulen und 170.000 Studenten sowie der Marienkirche, dem Wahrzeichen der Metropole. Die beiden Türme des mächtigen Kirchenschiffs in der Altstadt am Rande des Hauptmarktes sind bereits von Weitem zu sehen. Wer Krakau aus luftiger Höhe bei einer Schulfahrt erleben möchte, der sollte sich frühzeitig anmelden, denn Besucher werden lediglich im Stundenrhythmus zu den Wendeltreppen gelassen.Das traditionelle Turmbläser-Signal "Hejnal"
Die Marienbasilika ist zweifellos die schönste aller Krakauer Kirchen, und wer sich dem imposanten Gotteshaus als Mitglied einer Klassenfahrt oder Studienreise nähert, der vernimmt zur vollen Stunde eine Posaunen-Melodie. Es handelt sich dabei um das Turmbläsersignal "Hejnal" und ist ein Teil des kulturellen Erbes dieser Stadt. Es wird seit dem Mittelalter gespielt und kündigte einst das Öffnen und Schließen der Stadttore an. In Krakau nennt man die Melodie, die von den Türmen der Marienbasilika klingt, "Przerwany Hejnal", was mit "Abgebrochener Warnruf" zu übersetzen ist. In Krisenzeiten sollte das Signal auch vor feindlichen Angriffen oder einer Feuersbrunst warnen. Die ältesten Glocken der stolzen Marienbasilika von Krakau wurden bereits im Jahr 1438 gegossen und haben die Jahrhunderte unbeschadet überstanden.Ein königliches Dekret und ein Bruderstreit
Dort, wo einst eine romanische Kirche stand, wurde in den Zwanzigerjahren des 13. Jahrhunderts das Gotteshaus der "Heiligen Magd Maria" errichtet. Als die deutsche Gemeinde in Krakau an Bedeutung gewann, wurden im Mittelalter die Predigten in polnischer Sprache in der benachbarten St. Barbara-Kirche abgehalten. Das änderte sich durch ein Dekret durch König Sigismund I. im Winter der Jahre 1536/37. Von nun an mussten sich die Christen aus Deutschland mit der Barbara-Kirche bescheiden. In Krakau wurde dies als ein Symbol des erwachenden nationalen Selbstbewusstseins der Polen betrachtet. Im Jahr 1970 erhob Papst Paul VI. die Marienkirche in den Rang einer "Basilica minor". Dass sie über zwei unterschiedlich hohe Türme verfügt, wird seit Generationen mit einer Legende erklärt. Danach waren zwei Brüder mit dem Bau beauftragt. Als der ältere Bruder seinen Turm fertiggestellt hatte, befürchtete dieser, sein Bruder würde einen höheren Turm bauen. Aus Eifersucht erstach er seinen Bruder mit einem Messer. Das Tatwerkzeug ist in der Tuchhalle zu besichtigen.Das teure Meisterwerk des Veit Stoß
An der Fassade der Marienbasilika in Krakau werden die Teilnehmer einer Schulfahrt auf mehrere Gedenksteine aufmerksam gemacht. Darunter befindet sich eines für den polnischen Papst Johannes Paul II. Die eindrucksvollste Sehenswürdigkeit befindet sich an der Stirnseite des Kirchenschiffs. Es handelt sich um den von dem berühmten Nürnberger Schnitzer Veit Stoß in den Jahren zwischen 1477 und 1489 geschaffenen Hochaltar. Es ist der größte dieser Art auf dem europäischen Kontinent. Der Altar aus Eichen- und Lindenholz hat eine Abmessung von 11 mal 14 Metern, und die Figuren erhielten von dem genialen Meister aus Franken die stattliche Höhe von 2,5 Metern. Bei geschlossenen Türen der Flügel sind die zwölf Szenen der Leiden der Jungfrau Maria zu sehen. Bei geöffneten Türen werden die Freuden Marias von der Verkündigung bis zur Himmelfahrt sichtbar. Überliefert ist das Honorar, das Veit Stoß für seine Arbeit erhielt. Es deckte sich mit dem Wert eines gesamten Jahreshaushalts der Stadt Krakau. Der Altar kam in den Wirren des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland und wurde später wieder nach Krakau in die Marienbasilika gebracht. Die gesamte Decke des Kirchenschiffs ist mit goldenen Sternen bedeckt, die vor allem beim Schein der Kerzen reflektieren. Community: 0 BewertungenBewerten Sie diesen Ort.
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