Königsschloss Wawel in Krakau
Schlösser sind Zeugen der Geschichte. Sie sind geheimnisvoll, sagenumwoben und bieten alles, was sich Entdecker wünschen. Manchmal präsentieren sie sich schlicht und edel, manchmal aber auch in pompöser Pracht. Diese Gebäude geben uns einen Eindruck darüber, wie das Leben in der damaligen Zeit vor sich ging. Sie sind hervorragend geeignet, um Geschichte hautnah zu erleben und sich in die Zeit der Herrscher zurückzuversetzen. Ein eben solches Bauwerk befindet sich über der Stadt Krakau. Auf dem Wawel-Hügel thront das gleichnamige Schloss, das immer wieder Ziel von Schulausflügen ist.Ein Schloss mit bewegter Geschichte
Rund 25 Meter über der Weichsel liegt das prachtvolle Schloss und früherer Sitz der polnischen Herrscher. Schon im Mittelalter befand sich hier einer hölzernen Burganlage. Im verkarsteten Hügel darunter befinden sich zahlreiche Höhlen, die während der Steinzeit den Menschen Unterschlupf boten. Eine der größten dieser Höhlen – die Drachenhöhle - soll einst die Behausung eines Drachen gewesen sein. Ritter Krak tötete das Untier und gründete die Stadt Krakau. Das heutige Schloss Wawel entstand im 14. Jahrhundert unter dem polnischen König Kasimir dem Großen. Die Burganlage umgibt einen Innenhof und besteht aus mehreren Gebäuden, Türmen und den Verteidigungsanlagen. Später kamen der gut sichtbare „Dänische Turm“ sowie die Burgmauer dazu. Die polnischen Herrscher ließen im 16. Jahrhundert Künstler und Architekten aus Italien und Deutschland anreisen, die aus der Burganlage ein wunderschönes Renaissanceschloss gestalteten. Das Kunstwerk wurde jedoch noch im selben Jahrhundert durch einen Brand zerstört.
Heute ist das Schloss ein Museum
Sowohl die schwedische Invasion als auch die Besetzung durch die Preußen trugen zur weiteren Zerstörung des Gebäudes bei. Der Kronschatz der Polen wurde geraubt und nie wieder zurückgegeben. Im Jahr 1794 begann der Wiederaufbau des Schlosses. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Schloss Sitz des Präsidenten der Republik Polen, seit dem Zweiten Weltkrieg ist es ein Nationalmuseum. Heute präsentiert sich das Schloss Wawel als Gebäudekomplex, der sämtliche architektonische Stilrichtungen in sich vereint. Ein arkadenbestückter Innenhof und 71 Gemächer im prachtvollen Stil der Renaissance laden heute die Besucher ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Besonders spannend ist der Besuch der Schatzkammer und der Waffenkammer. Die Kronjuwelen und Insignien der polnischen Herrscher befinden sich in den gotischen Räumlichkeiten aus dem 15. Jahrhundert. Daneben können Besucher durch die internationalen Kunstsammlungen flanieren.
Schätze in jedem einzelnen Raum
Im ersten Stock des Ost- und Nordflügels befinden sich die königlichen Privatappartements und die Repräsentationsräume. Sie zeigen schlichte Eleganz und ein edles Farben- und Materialspiel. Marmorböden und Kassettendecken, Friese und Fresken sowie kostbare Wandteppiche beherrschen diese Räumlichkeiten. Keinesfalls entgehen lassen darf man sich den Audienzsaal. Hier wartet eine besondere Attraktion: ein Blick nach oben zeigt 30 bizarre, hölzerne Menschenköpfe, die herunterblicken. Einst waren es rund 164 dieser Köpfe. Hier empfing der König seine Gäste. Neben dieser grotesken Sehenswürdigkeit ziehen auch noch 200 steinerne Türrahmen die Blicke auf sich. Kunstvoll bemalte Ledertapeten und eine Sammlung aus über 100 Wandteppichen warten nur darauf, besichtigt zu werden. Für Waffenfreunde hat das Schloss eine Besonderheit zu bieten – das Schwert Szczerbiec. Dieses Schwert wurde einst für die Krönungszeremonien verwendet und liegt heute in der Jadwiga-und–Jogaila-Kammer.
Schutz vor Unheil
Im Schlosscafé können nach der Besichtigung die Eindrücke verarbeitet und diskutiert werden, während man einen wunderschönen Ausblick über die Weichsel genießen kann. Über den Königsweg geht es dann wieder zurück in die Stadt. Man beachte dabei unbedingt die „Maszkarony“, die tier- und menschenähnlichen Masken. Sie sind an Häusern und auch am Königsschloss zu finden. Diese Fratzen haben die Aufgabe, die Stadt vor Unheil und Übel zu bewahren! Community: 0 Bewertungen
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