Das Arithmeum in Bonn nimmt Sie mit auf einen Streifzug durch die Geschichte der Mechanisierung des Rechnens.
Geschichte begreifen und erleben: Ein Streifzug durch die Geschichte des Rechnens
Das Arithmeum ist nicht irgendein Museum, es ist gleichzeitig auch ein Forschungsinstitut. Kein Wunder wird die Geschichte der Mechanisierung des Rechnens nicht nur aufgezeigt, sondern auch bewusst erlebbar gemacht. An Multimediastationen sind Besucher herzlich eingeladen, einen kleinen Mikroprozessor zu entwickeln, und anhand von Funktionsmodellen können historische Rechentechniken ausprobiert werden.
Dadurch erleben Besucher, dass sich der Rechenvorgang an sich im Laufe der Jahrhunderte zwar nicht geändert, die dazugehörige Technik allerdings schon.
Im Arithmeum gibt es eine Dauerausstellung "rechnen einst und heute", die sich mit den Anfängen des Rechnens auseinandersetzt und Besuchern die Veränderungen der Rechenhilfsmittel bis in die heutige Zeit aufzeigt. Gezeigt werden beispielsweise antike Zählsteine, alte Schrifttafeln mit Mengendarstellungen aus dem Zweistromland, Abakus, Rechenpfennige oder Napiersteine. Verschiedenste Rechenmaschinen, die im Laufe der Jahre entwickelt wurden, können bestaunt werden. Mit der Rechenmaschine von Wilhelm Schickard können Besucher ausprobieren, wie in den 1620er Jahren gerechnet wurde. Auch die erste Maschine, mit der in den 4 Grundrechenarten gerechnet werden konnte, wird gezeigt.
Auch einige der ersten industriell gefertigten Rechenmaschinen werden ausgestellt. Hier besteht ebenfalls die Möglichkeit, eigene Rechnungen durchzuführen und ein Gefühl dafür zu bekommen, mit welchen Hilfsmitteln früher gerechnet wurde.
Mit den ersten Computern kam sicherlich eine weitere entscheidende Veränderung, deren Anfänge ebenfalls im Arithmeum thematisiert werden. Das Museum widmet sich auch den Themengebieten Kryptographie und "rechnen heute".
Neben der Geschichte des mechanischen Rechnens, die anhand von Ausstellungsstücken dokumentiert wird und der Möglichkeit, mit verschiedenen Hilfsmitteln aus verschiedenen Epochen eigene Berechnungen durchzuführen, können Besucher auch historische Rechen- und Mathematikbücher anschauen.
Wechselnde Sonderausstellungen, in denen verschiedenste Themengebiete vertieft werden, sind ebenfalls verfügbar. Außerdem gibt es auch wechselnde Kunstausstellungen geometrisch-reflexiver Künstler.
Ein Besuch im Arithmeum mit Schulklassen
Für Schulklassen werden spezielle Führungen angeboten. Führungen sind kostenfrei, nur der Eintritt muss bezahlt werden. Inhalte und Dauer können individuell abgestimmt werden. Das Angebot für Schulklassen ist vielfältig und richtet sich nach dem Alter der Schüler. Bei Grundschülern wird darauf geachtet, dass die Inhalte spielerisch nähergebracht werden.
Für Schüler der Klassen 5 - 10 bietet sich eine Führung der Dauerausstellung "rechnen einst und heute" an. Spezielle Programme wie beispielsweise Rechnen mit Logarithmen und Rechenschiebern können zusätzlich ausgewählt werden. Neuntklässlern wird die Möglichkeit geboten, 4 Doppelstunden zum Thema Einführung in die Diskrete Mathematik zu belegen.
Für Oberstufenschüler ist neben der Dauerausstellung "rechnen einst und heute" vor allem die Sammlung von frühen Computern und PCs, die in separaten Räumen untergebracht ist, interessant. Lochkartenzählmaschinen werden hier ebenso gezeigt wie erste Tischrechner. Die meisten der ausgestellten Geräte sind noch funktionsfähig und laufen mit der Original-Software.
Für Schüler ist sicherlich die Geschichte des Rechnens an sich ein interessantes Thema, da dadurch verstanden werden kann, welche Entwicklungen notwendig waren, bis es zur Erfindung von PCs und Smartphones kam. Da es sich nicht um eine reine Sammlung von Objekten handelt, sondern eigene Berechnungen mit den Rechenmaschinen durchgeführt werden können, wird das Thema noch lebendiger.