Venedig – Inselrundfahrt mit Abstecher nach Murano und Burano
Venedig liegt in einer etwa 520 Quadratkilometer großen Lagune. Dabei wird das eigentliche Stadtgebiet von verschiedenen Inseln ringförmig umgeben, weitere Inseln bieten der Stadt Schutz vor der offenen See. Einige der Inseln können auf eine lange Geschichte zurückblicken, in der sie als Sitz religiöser Institutionen eine wichtige Rolle innehatten. Andere waren als Festungen, Arsenale oder Lager genutzt worden, andere beherbergten Hospize und Krankenhäuser.Bis dato dienen einige Inseln als Bollwerke gegen die Meeresgewalt, während auf manchen Inseln Gemüse und Obst für die bunten Märkte am Rialto gedeihen.
Die meisten Inseln sind nur einen Steinwurf entfernt und gehören eigentlich zu Venedigs Stadtgebiet. Andere liegen allerdings recht einsam in den romantischen Weiten der Lagune.
Murano, die Insel der Glasbläser
Im Norden der venezianischen Lagune liegt die Insel Murano. Sie ist der dort ansässigen Glasbläsereien wegen bereits seit dem Mittelalter berühmt. Wer sie besuchen möchte, benötigt von den Fondamente Nuove aus nur wenige Minuten.Auf Murano dreht sich wirklich alles um das Glas, das an Ort und Stelle seit dem Jahr 1291 hergestellt wird und die Inselbewohner nach wie vor ernährt. Im Glasmuseum Museo Vetrario gibt es große Ausstellungen zur Geschichte des Murano-Glases. Das Museum im schönen Palazzo Giustinian aus dem 17. Jahrhundert wird von besonders prachtvollen venezianischen Lüstern beleuchtet, doch sollten alle Besucher auch der erlesenen Hochzeitsschale von Angelo Barovier sowie den farbigen Glasperlen Beachtung schenken, mit denen in aller Welt gehandelt wurde.
Berühmt sind sowohl der schwimmende Markt als auch die aus dem 12. Jahrhundert stammende Basilica di Santa Maria im Zentrum Muranos.
Kostbare venezianische Spitze von Burano
Bunt gestrichene Häuser und die sehr alte Tradition der venezianischen Spitzenstickerei ziehen immer wieder Scharen von Besucherinnen und Besuchern in die abgelegene nördliche Lagune zu den kleinen Fischerinseln, die Lichtjahre von der Eleganz der Stadt Venedig entfernt scheinen. Unter ihnen gehört Burano mit seiner Nachbarinsel Mazzorbo zu den ersten Siedlungsplätzen in der Geschichte der Lagune.Während Mazzorbo peu a peu an Bedeutung verlor und lediglich einige Gemüsefelder und die gotische Kirche Santa Catarina aufweist, blieb die Insel Burano stets eine Insel der Fischer: Während die Männer auf das Meer hinausfuhren, blieben die Frauen zu Hause und fertigten Spitzenstickereien an, die einmal zu den begehrtesten in ganz Europa zählten. Die Spitzenschule Scuola di Marletti war 1870 gegründet worden. Sie verschrieb sich der Bewahrung von Traditionen der Arbeiten im Burano- bzw. Venedig-Stich. Hier gibt es auch das Museo del Merletto, das sich der Präsentation der Spitzenstickerei verpflichtet hat.
Torcello mit König Attilas Thron
Nur recht wenig erinnert auf Torcello, der kleinen Insel in der nördlichen Lagune, an eine glorreiche Vergangenheit. Dabei lohnt sich der Besuch allemal schon wegen der Atmosphäre, die in einem krassen Gegensatz zum geschäftigen Treiben in Venedigs Stadtzentrum steht. Die herrliche byzantinische Basilica di Santa Maria dell`Assunta ist das älteste Gebäude der Lagune. Gleich nebenan steht die venezianisch-byzantinische Kirche Santa Fosca aus dem 11. Jahrhundert auf dem Grundriss mit der Form eines griechischen Kreuzes. Das Museo dell`Estuario präsentiert archäologische Funde aus der Lagune. Ein steinerner „Attilas Thron“ genannter Stuhl bildet das Zentrum der Piazza. Einer alten Legende zufolge nahm der Hunnenkönig Attila im 5. Jahrhundert hier Platz – und angeblich bringt es denjenigen viel Glück, die ebenfalls dasselbe tun.Vom Lido di Venezia bis San Lazzaro degli Armeni
Von Torcello aus fahren Boote Richtung Südwesten an der Garteninsel Sant`Erasmo vorbei zum Lido, einer schmalen, langen Insel, die die Lagune von der Adria trennt. Hier gibt es schöne Strände, elegante Fin-de-Siècle-Hotels und Supermärkte, aber auch ruhige Fleckchen.Weiter südlich schirmt Pellestrina Venedig gegen das Meer ab. Die Murazzi, große Steinwälle direkt am Wasser, gehören zu den letzten großen Bauprojekten, die die Republik gegen Ende des 18. Jahrhunderts durchführte.
Vaporetti pendeln zwischen dem Lido und Venedig. Dabei passieren sie die Inseln der südlichen Lagune. Zu ihnen gehört San Lazzaro degli Armeni, eine armenische Klosterenklave. Community: 0 Bewertungen
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