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Hortus Botanicus der TU Delft

Der Hortus Botanicus, der Botanische Garten, ist Teil der Technischen Universität von Delft. Er ist eine grüne Oase und eine wichtige Forschungsstätte zugleich. Die malerische niederländische Universitätsstadt liegt in der Provinz Südholland und befindet sich zwischen Den Haag und Rotterdam, nur wenige Kilometer von den Stränden der Nordseeküste entfernt. Delft zählt zu den ältesten Städten der Niederlande.

Über einhundert Jahre Forschung

Bereits im Jahr 1917 wurde der Botanische Garten in Delft von Professor Gerrit van Iterson angelegt, um Pflanzen aus aller Welt für die wissenschaftliche Forschung zu kultivieren. Nutzpflanzen dienen dem Menschen als unverzichtbare Quelle für Nahrung, Medizin, Kleidung, Schutz und Rohstoffe. Im technisch-botanischen Garten der TU Delft wird seit mehr als 100 Jahren Pflanzenforschung betrieben. Eine Vielzahl von Forschungsbereichen trägt dazu bei, dass der Garten auch heute noch zu den führenden Zentren der Pflanzenforschung zählt. Der Garten inspirierte bahnbrechende Innovationen und machte viele Wildpflanzen für industrielle Anwendungen nutzbar.

Ursprünglich richtete sich die Forschung hauptsächlich darauf aus, die Qualität zu verbessern, den Ertrag zu steigern und neue Anwendungsmöglichkeiten für tropische Produkte zu entdecken. Inzwischen haben sich die Schwerpunkte verschoben. Projekte wie die Erforschung von Mangroven für den Küstenschutz sowie die Entwicklung eines biologischen Ultraviolettfilters und eines Verfahrens zur Gewinnung wertvoller Pflanzeninhaltsstoffe ohne Zerstörung der Pflanze dienen dem Schutz der Umwelt. Darüber hinaus schützt der Hortus Botanicus zahlreiche Pflanzen, die aufgrund ihrer Gefährdung auf der Roten Liste stehen.

Der Hortus Botanicus in Delft ist mit einer Fläche von etwa 2,5 Hektar die größte, z. T. überdachte, Grünfläche im Zentrum der Stadt. Er zeichnet sich nicht nur durch eine ruhige Atmosphäre aus, sondern beherbergt auch eine sehenswerte und vielseitige Sammlung an exotischen Pflanzen und monumentalen Bäumen. Der Gartenkomplex gliedert sich in vier Hauptgärten: Den Baumgarten, die Gewächshäuser, den Mittleren Garten und den Technischen Garten.

Interessante Pflanzen entdecken

Der Rundgang beginnt im Arboretum, wo eine Sammlung von Laub- und Nadelbäumen zu bestaunen ist, von denen einige bereits über 100 Jahre alt sind. Im angrenzenden Steingarten gedeihen alpine Pflanzen aus unterschiedlichen Kontinenten und im Frühling zeigen sich zudem Schneeglöckchen, Hyazinthen und Maiglöckchen.

In den Gewächshäusern wachsen tropische Pflanzen wie Bananen, Kaffee und Kapok und subtropische wie Tee, Zimt und Kampfer, aber auch mediterrane Zitrusfrüchte und Palmen. Im Winter werden die kälteempfindlichen Pflanzen in der Orangerie geschützt.

Eine Brücke führt zum Garten mit den technischen Kulturen. Die Pflanzen hier erzeugen Duft-, Farb- und Aromastoffe sowie Rohstoffe für Fasern und die pharmazeutische Industrie. In eigens dafür eingerichteten Bereichen erhalten Besucher einen Einblick in die aktuelle Pflanzenforschung. Der Baumpavillon in der Mitte des Technischen Gartens ist ein Beispiel für ein solches Forschungsprojekt.

Im Mittleren Garten ragen majestätische Dawn Redwood-Bäume empor. Diese Baumart galt bereits als ausgestorben, bevor 1944 in China eine noch lebende Population entdeckt wurde. In den Beeten wachsen zahlreiche Hamamelisarten und in der Mitte befindet sich ein Apothekergarten mit Heilpflanzen.

Bildung ist eine der zentralen Aufgaben des Hortus Botanicus. Aus diesem Grund werden Experimente und Forschungsprojekte den Besuchern in Wort und Bild sowie in Form von Videos anschaulich und spannend erklärt. Die einzelnen Pflanzen des Gartens sind zudem mit Schildern versehen, die neben dem lateinischen und niederländischen Namen auch die Herkunftsregion und die Verwendung angeben. Community: 0 Bewertungen
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