Das Écomusée d'Alsace in Ungersheim – das traditionelle Dorfleben kennenlernen
Eine kleine Zeitreise
Wer wünscht sich nicht hin und wieder, vergangene Epochen besuchen zu können? Doch so faszinierend das Betrachten alter Fotos auch sein mag: Viele Häuser der damaligen Zeit stehen längst nicht mehr. Etwas anders sieht es dagegen im Écomusée d'Alsace in Ungersheim aus – dem größten Freilichtmuseum Frankreichs. In ihm werden 80 Gebäude ausgestellt, darunter Geschäfts- ebenso wie Wohnhäuser. Sie standen zuvor in benachbarten Dörfern und wurden dort vor dem Abriss gerettet, indem sie abgetragen und auf dem Gelände des Museums neu aufgestellt wurden.Die meisten der Gebäude stammen aus einer Zeit zwischen den Jahren 1880 und 1920. Ihre Auswahl soll Einblicke in das typische Leben eines elsässischen Dorfes ermöglichen. So lassen sich hier unterschiedliche Handwerksbetriebe finden, die sinnbildlich für den Arbeitsalltag bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein stehen. Interessant sind dabei natürlich nicht alleine die Bauwerke selbst, sondern auch die darin für die Nachwelt gesicherte Einrichtung. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es in einer alten Schmiedewerkstatt, der Brotbäckerei oder einer Barbierstube ausgesehen hat, ist hier also genau richtig. Zumal die traditionellen Künste von den Mitarbeitern des Museums gern vorgeführt werden.
Grundlagen der Stadtplanung verstehen
Auf diese Weise zeigt das Écomusée d'Alsace seinen Besuchern, warum ein Dorf vor 100 bis 150 Jahren auf bestimmte Gebäude nicht verzichten konnte. Auch die Anordnung derselben erfolgte nach strengen Regeln. Spannend ist bei der hier dargestellten Struktur der Wandel in das Zeitalter der Industrialisierung – die Kraft von Menschen und Tieren wurde im gesamten 19. Jahrhundert zunehmend durch die Leistungsstärke der Maschinen ergänzt und später ersetzt. Welche Bedeutung hatte eine solche Entwicklung für die Gemeinschaft einer traditionellen Siedlung?Anhand der ausgestellten Exponate kann die Modernisierung im Arbeitsalltag und im Privatleben der Bewohner nachvollzogen werden. So lassen sich viele Kleidungsstücke, Gebrauchsartikel und Möbel finden, die einst in mühevoller Fleißarbeit von Menschenhand erschaffen wurden. Ebenso aber Käufe, von denen sich nur erahnen lässt, wie tief die damaligen Dorfbewohner für sie wohl in die Haushaltskasse gegriffen haben. Alle Objekte zeigen eine Veränderung innerhalb der Gesellschaft, die sich in dem recht engen Zeitfenster von kaum 50 Jahren ereignet haben muss. Über gerade einmal zwei Generationen hinweg hat sich das Leben der Bürger grundlegend verbessert und somit neue Möglichkeiten eröffnet.
Selbst Hand anlegen
Das im Jahre 1984 eröffnete Écomusée d'Alsace in Ungersheim versteht sich selbst aber nicht lediglich als herkömmliches Museum, in dem die Exponate hinter Glas und in Vitrinen aufbewahrt werden. Vielmehr möchte man die Besucher zum Mitmachen einladen. So kann aktiv beim Zusägen von Holzstämmen, beim Backen des Brotes sowie beim Schmieden von Werkzeugen und Waffen teilgenommen werden. Stets wird den Gästen bis ins kleinste Detail erläutert, warum bestimmte Arbeitsschritte zu absolvieren sind. Viele der Handgriffe haben sich bis in die heutige Gegenwart durchgesetzt.Eine Hauptattraktion sind die 60 Tiere im Museum: Von Tauben und Hühnern bis zu Schweinen, Rindern und Pferden wurde dabei an alles gedacht, was in einem typischen Dorf gebraucht wurde. Das Melken der Kühe ist hier ebenso möglich wie die Kutschfahrt. Darüber hinaus finden mehrmals im Jahr zünftige Feste statt. Meist solche, die bereits in den Kalendern unserer Urgroßeltern eine wichtige Rolle gespielt haben und deren Traditionen bewahrt werden sollen. Nicht nur Kinder und Jugendliche können dabei viel Wissenswertes erfahren, sondern auch die Erwachsenen verstehen durch einen Besuch besser, wodurch sich eine Dorfgemeinschaft auszeichnet. Community: 0 Bewertungen
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