Der Schweriner Dom

Schweriner Dom © pixabay.com
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Der Schweriner Dom, zentral in der Altstadt gelegen, ist das überragende Bauwerk des dortigen Ensembles und heißt korrekt „Dom zu St. Marien und zu St. Johannis“. Seine Bauzeit begann 1270, im Jahr 1416 wurde er eingeweiht und später noch erweitert. Heute fungiert er als Bischofskirche der norddeutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Architektur des Schweriner Doms

Architektonisch ist der Dom in die Backsteingotik einzuordnen, zu deren Hauptwerken er gehört. Gleichzeitig repräsentiert er gemeinsam mit der Stralsunder St.-Nikolai-Kirche und der Lübecker Marienkirche eines der frühesten Bauwerke dieser Architektur. Allerdings unterscheidet er sich von vergleichbaren Gebäuden dieser Zeit durch sein Querschiff und seine originelle Gestaltung im Umgangschor. Letztere beeinflusste in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten andere architektonische Gestaltungen in Norddeutschland. In Mecklenburg-Vorpommern ist er die einzige echte Kathedrale und in Schwerin das einzige Gebäude, das noch aus dem Mittelalter übriggeblieben ist. Die gotische Basilika ist dreischiffig mit einem großem Querhaus, einem Chorumgang und dem Kapellenkranz. Sie hat eine Länge von 105 m und eine Höhe bis zum Gipfel des Gewölbes von 26,5 m. Nur wenige norddeutsche Backsteinbauten wurden ähnlich groß gebaut. Der zuletzt entstandene Westturm entstammt der Neugotik des 19. Jahrhunderts und ist mit 117,5 m Höhe in den neuen Bundesländern der höchste Kirchturm.

Gestaltung des Schweriner Doms im Inneren

Die heute sichtbare Ausmalung des Schweriner Doms entspricht weitgehend dem Originalzustand in der Spätphase seiner Entstehung und den ersten Jahren nach der Einweihung. Sie war danach über Jahrhunderte nicht mehr sichtbar, weil sie vielfältig übermalt worden war. Im Jahr 1988 stellten Restauratoren sie wieder her. Wandgemälde gibt es nur wenige.

Am beeindruckendsten wurde die Mariä-Himmelfahrt-Kapelle ausgemalt, die sich im nördlichen Querhausarm befindet. An der Decke stellt ein Weinrankenornament mit Medaillons alttestamentliche Szenen dar. Die Malerei an der nördlichen Wand der Kapelle greift biblische Szenen auf, die jedoch nur als Rötelskizzen erkennbar sind.

Ein monumentaler Christophorus ziert die südliche Querhauswand links neben dem Fenster. Bei der Restauration war es nicht möglich, alle früheren Bilder vollständig freizulegen. So sind Fluss- und Wasserpflanzen am Fuß des Christophorus nur rudimentär erkennbar. Auch ein monumentales Marienbild an der Westwand ist nur noch zu erahnen.

Dasselbe betrifft die ehemals reiche Bemalung der Heiligblutkapelle. Deren Seitenwände zeigten früher Bildnisse von wohltätigen Spendern der Stadt Schwerin, die den Bau des Doms und seinen Unterhalt im Mittelalter finanziert hatten. Gut erhalten sind hingegen Heiligenfiguren an den östlichen Chorpfeilern. Im Kapellenkranz machten die Restauratoren der DDR eine Ausnahme: Aus denkmalpflegerischen Erwägungen heraus bewahrten sie eine neugotische Bemalung aus dem Jahr 1867.

Altäre des Doms

Der heute für Gottesdienste genutzte Hauptaltar im Hochjoch entstand wie der Westturm im 19. Jahrhundert und ist daher der Neugotik zuzuordnen. Der ehemalige Hauptaltar befindet sich im ersten Chorjoch. Es handelt sich um einen gotischen Flügelaltar, der einst an der Stelle des heutigen Hauptaltars stand und dann versetzt wurde. Der Schweriner Bischof Konrad Loste hatte ihn im Jahr 1495 dem Dom gestiftet, wovon eine rekonstruierte Inschrift zeugt, und wurde auch in seiner Nähe begraben. Dieser ehemalige Altar besteht aus Holz und Stein, was für jene Zeit eine Besonderheit war. Sein Mittelbild aus Sandstein zeigt den Leidensweg Christi mit Kreuztragung, Kreuzigung und Höllenfahrt. Unter den Grabeswächtern tut sich die überwältigte Hölle auf. Der links dargestellte hl. Georg („der Drachentöter“) symbolisiert den baldigen Sieg von Jesus Christus. Auf dem Altarbild steht er im Stadttor Jerusalems, aus welchem nach rechts Christus sein Kreuz trägt. Ein Apfelbäumchen am Sockel des Jerusalemer Stadttors weist auf den Sündenfall hin. Füchse unter dem Bäumchen sollen wahrscheinlich Ketzer darstellen. Das nächste Altarbild zeigt dann die Kreuzigung und die hl. Mutter Maria in der Frauengruppe. Englein fangen mit Kelchen das Blut Christi auf und verweisen mit dieser Geste auf die Eucharistie. Community: 0 Bewertungen
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