Ideal für Kunst- und Kulturfans: ein Besuch im Richard Haizmann Museum in Niebüll

Das Museum im nordfriesischen Niebüll verbindet Kunst und Geschichte auf spannende Art und Weise miteinander. Künstler Richard Haizmann ist ein Multitalent und Tausendsassa, der als Maler, Bildhauer, Keramiker und Holzschneider eine Vielzahl unterschiedlicher Werke geschaffen hat. Mit einem Besuch in Richard Haizmann Museum in Niebüll gelingt es mühelos, in die vielseitige Welt der Kunst und Kultur einzutauchen. Die Ausstellung führt durch das Schaffen des Künstlers während der unterschiedlichen Lebensphasen und nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf eine kleine Zeitreise durch sein Leben.

Ein Gebäude mit Geschichte

Das historische Gebäude liegt zentral in der Innenstadt und begeistert mit einer facettenreichen Architektur. Das Museum befindet sich im ehemaligen Rathaus der Stadt Niebüll, das 1927 bis 1928 erbaut wurde und bis heute unter Denkmalschutz steht. Architekt Friedrich Ströh entwarf das Gebäude in Zusammenarbeit mit Johannes Lorenzen. Fassaden aus Backstein, ein geschwungenes Walmdach, ein blockähnlicher, geometrischer Baukörper und dezent platzierte Schmuckelemente stehen in der Tradition des landschaftsgebundenen Baustils, der typisch für die Region und Zeit war.

Im Inneren sorgen helle Räume mit hohen Decken dafür, dass die Kunstobjekte ihre Wirkung in passender Umgebung entfalten können. Die Dauerausstellung mit den Werken des Malers Richard Haizmann befindet sich im Obergeschoss. Im Untergeschoss können wechselnde Sonderausstellungen von norddeutschen und skandinavischen Künstlern mit Bezug zur Moderne und Gegenwart bestaunt werden. Diese abwechslungsreiche Mischung macht den besonderen Reiz des Richard Haizmann Museums aus.

Das künstlerische Schaffen von Richard Haizmann

1986 wurde das Rathaus zum Museum für die Werke des Bildhauers umgebaut. Die Stadt Niebüll erwarb den Nachlass des Künstlers, um die Kunstwerke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zukäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben ergänzen die Ausstellungsstücke, sodass ein stimmiger Gesamteindruck entsteht. Die Exponate repräsentieren nahezu die gesamte Schaffensperiode des Künstlers. Richard Haizmanns (1895-1963) Weg zur Kunst war ein ungewöhnlicher. Während des Ersten Weltkriegs geriet er in Kriegsgefangenschaft und entdeckte die Kunst als neue Welt, die er sich während dieser schwierigen Zeit erschloss. Er lernte Kunstsammler Herbert von Garvens kennen, der ihn ermunterte, künstlerisch aktiv zu werden – anfangs als Kunsthändler, später mit eigenen Arbeiten. Seine frühen Werke umfassen Tierskulpturen, Ölgemälde und Grafiken. Fließende Formen waren charakteristisch, während seine Werke später markanter wurden. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden viele von Haizmanns Werke als entartet betrachtet und eingezogen. Ein Grund, weshalb der Künstler mit seiner Frau von Hannover über Hamburg nach Niebüll zog, um auf dem Land Ruhe zu finden und sich ein Stück weit aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

Vielseitige Angebote vor Ort sorgen für Abwechslung

Es lohnt sich, einen Blick auf die Zusatzangebote des Museums zu werfen. Führungen, kreative Workshops, eine Kinderkunstwerkstatt, Konzerte, Lesungen sowie Vorträge und Gespräche auf Augenhöhe finden sich auf der Veranstaltungsliste der kulturellen Einrichtung. Schulklassen und Kunstinteressierte erfahren, wie Richard Haizmann die Welt gesehen und interpretiert hat und wie wichtig Kunst für die Gesellschaft ist. Nach der Entdeckungstour im Museum ist eine entspannte Pause im Museumscafé oder in einem der gemütlichen Cafés in der Umgebung empfehlenswert. Ganz in der Nähe gibt es mit dem Leuchtturm und Fährhafen in Dagebüll weitere spannende Ausflugsziele, die zum Entdecken einladen!
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