Die Sammlungsgeschichte der Gemäldegalerie Alte Meister
In der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, einer der renommiertesten Gemäldesammlungen der Welt, treffen Sie auf echte Meisterwerke der Kunstgeschichte des 15. bis 18. Jahrhunderts. Die Gemäldegalerie gehört zur Staatlichen Kunstsammlung Dresden und befindet sich in prominenter Lage – nämlich in der Sempergalerie des Zwingers. Der Zwinger wiederum gehört zu den bedeutenden Bauwerken des Barock und ist, neben der Dresdner Frauenkirche, das bekannteste Wahrzeichen der Stadt.
Auch Johann Wolfgang von Goethe besuchte 1768 die Gemäldegalerie Alte Meister und war hellauf begeistert von der Vielfalt der Kunstwerke, die dort gezeigt wurden.
Das ist bis heute ungebrochen! Und die Sammlung wurde seitdem deutlich erweitert; sie zählt nicht grundlos weltweit zu den wichtigsten Galerien für Kunst und zieht Jahr für Jahr hunderttausende Besucher aus aller Welt in ihren Bann.
Historische Entwicklung
Hervorgegangen aus dem Gemäldebestand der kurfürstlichen Kunstkammer und unter August dem Starken und seinem Sohn, Friedrich August III., systematisch ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausgebaut, fand die Sammlung ab 1747 ihren Platz im Johanneum am Neumarkt. Massive Ankäufe führten zu einem raschen Anwachsen des Bestandes und zu europaweiter Beachtung; unter anderem fällt in diese Zeit der Erwerb der Sixtinischen Madonna von Raffael.
Um dann im 19. Jahrhundert eine zeitgemäße Unterbringung der Gemälde sicherzustellen wurde die Sempergalerie erbaut, in der ab 1855 die Ausstellung ihren bis heute beibehaltenen Platz fand. In diesen Zeitraum fällt auch eine deutliche Zunahme von Erweiterungsankäufen, so dass sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Ausgliederung moderner Gemälde nötig machte. Diese bildete den Grundstock für die „Galerie Neue Meister“.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gemälde in ihrer Mehrzahl, aber nicht vollständig ausgelagert. So entging zumindest der in Sicherheit verbrachte Teil trotz der weitgehenden Zerstörung der Sempergalerie bei Luftangriffen auf Dresden diesem Schicksal. Die verbliebenen Stücke allerdings verbrannten zum Großteil.
Nach Ende des Krieges überführte die Rote Armee die Bilder zunächst als Beutekunst in die Sowjetunion, 1955 aber erfolgte die Rückgabe, und ab 1956 konnte die Sammlung wegen der noch andauernden Wiederaufbauarbeiten an der Sempergalerie zunächst zum Teil und ab 1960 in ihrem nahezu ursprünglichen Umfang wieder ausgestellt werden, mit Ausnahme von 206 verbrannten und 450 bis heute verschollenen Exemplaren.
Die Sammlung heute
Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der italienischen Malerei der Hochrenaissance und dem Barock. Aber auch bedeutende Exponate holländischer, flämischer, deutscher, französischer und spanischer Künstler sind vor Ort vertreten. Zudem zeigt die Ausstellung die weltweit größte Cranach-Sammlung. Die Dauerausstellung besteht aus etwa 750 Kunstwerken. Das entspricht gerade einmal 40 Prozent des Gesamtbestandes der Kunstgalerie!
Die Kunstwerke hängen in relativ großer Dichte in prächtigen Goldrahmen und vermitteln so ein beeindruckendes Raumgefühl. Die einzelnen Ausstellungssäle unterscheiden sich nicht nur thematisch voneinander, sondern auch anhand der Wandfarbe. So sind die Werke aus Italien auf roten Wänden zu finden, vor grün erstrahlen die Gemälde holländischer und flämischer Künstler, spanische und französische Bilder hängen über grauem Grund. So können sich Besucher ganz einfach orientieren und finden spezielle Kunstwerke schneller.
Führungen und Gruppenangebote
Übrigens: Für Gruppen und Schulklassen gibt es besondere Angebote! Im „Lernort Sempergalerie“ sollen die Heranwachsenden vielfältige Erfahrungen mit der Kunst vergangener Jahrhunderte sammeln. Dafür werden schulart-, schulfach- und klassenstufenspezifische Veranstaltungen angeboten.
Neben Themen- und Überblicksführungen speziell für Kinder und Jugendliche gibt es weitere Angebote.
Buchen Sie zum Beispiel einen Werkstattkurs. Hier werden im Anschluss an den Besuch in der Kunstgalerie Alte Meister bekannte Druck- und Zeichentechniken gemeinsam ausprobiert. Durch die praktische Arbeit am eigenen "Kunstwerk" wird die Arbeitsweise der Künstler erlebbar gemacht und auf spezielle Techniken näher eingegangen.
Oder wie wäre es beispielsweise mit einem Rundgang „Auf junge Art“? Schülerinnen und Schüler der achten bis zwölften Klasse aus städtischen Schulen führen gleichaltrige Besucher aus anderen Bundesländern durch die Galerie Alte Meister und bringen ihnen auf ihre Weise die Kunstsammlung näher.
So macht das Museum Kunst für junge Menschen erlebbar und vermittelt auf diesem Weg den Reiz und die Faszination der Malerei. Community: 0 Bewertungen
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