Dalí-Museum in Figueres
Mehr als nur Kunst: Das Dalí-Museum in Figueres ist ein Erlebnis
Selbst wer Museen langweilig findet, kann dem Dalí-Museum garantiert nicht widerstehen. Das vom Künstler Salvador Dalí selbst entworfene Ausstellungshaus sprengt alle Vorstellungskraft und hält an jeder Ecke eine Überraschung bereit. Doch auch Kunstliebhaber kommen auf ihre Kosten.Salvador Dalí ist einer der berühmtesten Künstler der Welt und einer der exzentrischsten. Bekannt sind nicht nur seine Bilder von schmelzenden Uhren, sondern auch ein Foto von ihm wie er mit seinem Haustier, einem Ameisenbär, in New York City spazieren geht. Das gibt einen kleinen Eindruck von dem Mensch Salvador Dalí, der eines nicht war: gewöhnlich. Dalí wurde in Figueres geboren, ein kleines Städtchen rund 100 Kilometer von der katalanischen Hauptstadt Barcelona entfernt. Er blieb dem Ort bis zu seinem Tod treu und wurde auch dort beerdigt.
Vom Meister selbst entworfen
Zu Lebzeiten designte Salvador Dalí das Museum in Figueres höchstpersönlich. Es überzeugt durch seine besondere Architektur und Präsentation der Gemälde. Perspektive ist dort alles! Von außen besticht das Museum durch eine Kombination aus Altem und Neuem. Dalí wählte für sein Museum einen geschichtsträchtigen Ort, nämlich die Ruinen des im spanischen Bürgerkrieg abgebrannten Theaters seines Heimatstädtchens. Auch für Dalí persönlich ist der Ort von Bedeutung, denn in diesem Stadttheater wurden seine Gemälde zum ersten Mal ausgestellt. Die Außenfassade ergänzte er mit modernen Elementen wie etwa einer großen Glaskuppel sowie goldenen Spiralen auf roter Basis, flankiert von überlebensgroßen Eiern. Dalí war bekannt für seine Werke, die auf das Unterbewusste und Traumwelten anspielten. Im Inneren des Museums entscheidet bei so manchem Kunstwerk der richtige Standpunkt darüber, ob man die ganze Bedeutung versteht. Dazu zählt etwa auch das Werk Lincoln in Dalivision. Betrachtet man das Gemälde aus der Nähe, stellt es Dalís Werk Gala Contemplating the Mediterranean Sea dar. Es zeigt also seine Frau Gala, die das Meer betrachtet. Geht man einige Schritte zurück und begutachtet das Bild aus 20 Metern Entfernung, transformiert es sich zu einem Portrait von Abraham Lincoln.
Ein weiteres Highlight des Museums ist das Portrait der schönen US-amerikanischen Schauspielerin Mae West. So viel sei verraten: Auch dieses Bild kann man nur von einem bestimmten Standpunkt aus erkennen. Steht man hingegen woanders im Raum, sieht man lediglich ein rotes Sofa, zwei Bilder an der Wand und eine Art Kamin mit zwei Feuerplätzen. Der geniale Kopf Dalí hat dies zu einer beeindruckenden Gesamtkomposition arrangiert – man muss nur wissen, wo man das Bild in seiner Gänze genießen kann. Vielleicht war dieses im Jahr 1974 eröffnete Museum sogar das erste interaktive der Welt?
Der Besucher lernt in jedem Fall viel über die Epoche des Surrealismus, schließlich ist dieses Museum das größte surrealistische Objekt der Welt. Dalí selbst sagte,
„Es ist offensichtlich, dass andere Welten existieren. Aber, wie ich schon oft gesagt habe, existieren diese Welten innerhalb unserer Welt. Sie wohnen der Erde inne: und zwar genau im Zentrum der Kuppel des Dalí-Museums - wo (unerwartet und verblüffend) die ganze Neue Welt des Surrealismus liegt.“
Das in Figueres ausgestellte Werk reicht von Malereien, Zeichnungen über Skulpturen, Gravuren, Installationen bis hin zu Hologrammen, Stereoskopen und Fotografien. Es umfasst damit insgesamt 1.500 Arbeiten. Inmitten des Museums, fast unauffällig, befindet sich das Grab des großen Künstlers. Nur ein in den Boden eingelassener Stein mit dem Namen Dalís verrät, dass hier der Künstler begraben liegt.
An keinem anderen Ort dieser Welt kann man Salvador Dalí so nah kommen wie in seinem Museum in Figueres. Wer etwas über Kunstgeschichte und Surrealismus erfahren möchte, für den ist dieser Ort ein Muss. Ganz nebenbei kann man in Figueres selbst auch das Kleinstadtleben Spaniens genießen und die katalanische Kultur einmal Abseits der Metropole Barcelonas kennenlernen. Community: 0 Bewertungen
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